Mirijams Blog

Frauen - Haltet zusammen!

 

Frauen!

 

Es liegt mir sehr nah am Herzen, zu wissen und in die Welt hinauszurufen, dass wir Frauen zusammen stark sein können!

Neid, Konkurrenz, Vergleich und Bosheit sind alte, dem Zeitalter unangemessene Parameter ... sie bringen Unglück, Trauer und Enge.

Friedliche Grenzen ziehen wo nötig und den eigenen Weg gehen, Herzwärts denken.

Zusammenhalt, Unterstützung, Kreativität und Solidarität sind Wegweiser einer neuen Welt!

 

Let's rise together! Let's shine together!

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Was vom Glückfinden ablenkt

Es ist Sonntag. Die familiären Pläne fielen ins blütenstaubgetränkte Wasser. Ein Sohn liegt mit Fieber im Bett. Was tun? Nichts tun? Kindertränen trocknen, nachdenken und den Vögeln lauschen …

 

 

In letzter Zeit fühle ich mich überfordert und verfolgt. Es ist das weltweite Netz, das mich an meine Grenzen führt. Ich bin gut vernetzt, nehme bewusst dosiert am menschlichen Austausch über soziale Netzwerke teil und finde mich im World Wide Web gut zurecht. Doch in letzter Zeit fühle ich mich schlicht verfolgt, gar überrollt von den Angeboten, die über diese Netzwerke verbreitet werden.

 

 

 

Gut, es ist interessant, was Menschen aus ihren Leben machen, was sie der Welt da draußen anbieten, welche Wege es gibt, sich selbst und anderen zu begegnen. Würde ich jedoch jeder dieser Einladungen folgen, würde ich gar nicht mehr zu Hause sein und müsste mich wohl klonen, um an mehreren Orten gleichzeitig zu sein. Das Dilemma ist, dass viele Angebote ja tatsächlich interessant sind. Eigentlich würde ich gerne an fast allen teilnehmen oder mich zumindest dafür interessieren. In meinem Fall werden mir täglich mehrere Reisen an wunderschöne Orte angeboten, an denen man kreativ sein kann, oder seinen Körper stärken kann. Ich erhalte täglich Informationen zu perfekten Coaching und Selbsterfahrungsseminare, Workshops in Naturkosmetik, Kräuterwanderungen, Tanz und stilsicheren Outdoorklamotten. Ich könnte Yoga auf Dachterrassen, in Parks, an Seen, am Meer machen. Ich könnte zu Fincas in Spanien reisen, in die Bretagne oder nach Griechenland. Mein Profil trieb erfolgreich durch die nicht zu ergründenden Datenkanäle des Netzes und wurde, mit undurchsichtigen Algorithmen gespickt, als tausendfache Werbebotschaften wieder ausgespuckt. Ich würde einen 8. Tag in der Woche benötigen, um alle interessant klingenden Events überhaupt genau durchzulesen. Zudem könnte ich in unserer Heimatstadt täglich mehrmals zu brennend interessanten Vorträgen, kulturintensiven Veranstaltungen und packenden Outdooraktivitäten gehen. Ich bräuchte dafür noch einen 9. Tag in der Woche.

 

 

Ich gebe zu, das alles stresst mich. Die Konsequenz ist, dass ich fast an keinem dieser Events teilnehme. Ich erweitere meinen Horizont nur selten, lerne selten neue aufregende Menschen kennen, und kann leider auch gar nichts Spannendes erzählen, oder die Veranstaltung gar mit einem erhobenen Daumen gutheißen. Ich fühle mich entwicklungslos, langweilig und energielos, wenn ich die vielen Fotos von den vielen gelungenen Events sehe. Ich stehe einer virtuellen Flut an Entfaltungs-Möglichkeiten gegenüber, begleitet von außerirdischen Leitfiguren, bei denen immer alles gut geht.

 

 

Das Tragische ist, dass, je mehr Angebote ich bekommen, umso mehr drehe ich diesem Fundus den Rücken zu und versinke in mir selbst. Wenn dann noch im Weltgeschehen selbsternannt erfolgreiche Menschen ihre Siegeszüge mit erhobenen Sektgläsern posten. Wenn das Privatleben im Netzwerk eine einzige Aneinanderreihung von glücklichen Ereignissen ist. Wenn auf der anderen Seite dem Leben nur noch Dramen oder Siege abgewonnen werden, kann ich nur meinen Rückzug besiegeln. Wenn die Ehrlichkeit, die Aufrichtigkeit und die Authentizität von Menschen durch tausende Trugbilder ersetzt werden, wächst in mir das Gefühl, das einzige menschliche Wesen ohne außerirdische Erfolgsparameter zu sein.

 

 

Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge um mich. Wie gut, dass es Freunde und Familie gibt. Wie gut, dass es die Liebe gibt. Wie gut, dass es einen Wald, Wiesen und früh am Morgen Rehe gibt. Wie gut, dass das Meer noch immer glitzert, die Wellten tosen und der Wind in ein gespanntes Segel blasen kann. Wie gut, dass der Hund ein weiches Fell hat, Meerschweinchen an meinen Füßen nagen und ich Kindertränen trocknen kann.

 

 

Wie gut, dass es tief in mir drinnen die Überzeugung gibt, dass ich allein echt sein muss, um in dieser Welt überleben zu können. Egal welche Zuschreibungen diese Echtheit verkraften muss. Glück und Zufriedenheit lassen sich, und das ist nicht neu, nicht von Konsumaktivitäten langfristig triggern. Ähnlich ist es mit Erfolg. Je mehr Erfolge eingesammelt werden, umso mehr Erfolge will man haben. Diese Erfahrung ist mir nur zu vertraut. Die Suche nach Glück und Zufriedenheit lässt sich auch nicht durch die Teilnahme an Endlosaktivitäten in einer bestimmten Community beschwichtigen. Glück, und damit meine ich nicht die kurzfristigen Highlights, die einen ebenso tief fallen lassen, Glück also, scheint tief in unserem Inneren zu wachsen. Es hat weniger mit dem Außen zu tun, als wir vermuten. Es ist ein inneres Phänomen, das sich mehr aus unkaufbaren, unkonsumierbaren Erfahrungen nährt. Es ist eine entspannte Haltung gegenüber dem, was sich im Leben offenbart. Es ist die Fähigkeit in allem ein Licht zu sehen. Es ist die Freude über das pure Dasein. Es wartet auf Entfaltung einer inneren Kraft, eines einfachen Talents, dem Leben Gutes abzugewinnen.

 

 

In welcher Welt würden wir leben, wenn einst jene geehrt werden würden, die am bloßen selbstverständlichen Zwitschern eines Vogels ihr Glück fänden? Wäre dann das glückliche Nichts mehr wert als der große Erfolg?

 

 

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Über Kristalleuchter und Kreativität ...

 

Der folgende Text wurde inspiriert von Luna Al-Mousli's Buch "Eine Träne. Ein Lächeln - Meine Kindheit in Damaskus". Aus einem Textausschnitt entstand eine erdachte Fortsetzung eines Ereignisses ... Texte oder Geschichten, oft nur Wörter lösen in uns Impulse aus, deren Spuren wir im eigenen Schreiben folgen können. Diesen Impulsen auf der Spur, können wir Zugang zu unserem schöpferischen Zentrum finden. Dies habe ich hier wieder einmal selbst erprobt..

 

(Empfehlenswert! Textquelle: Luna Al-Mousli, "Eine Träne. Ein Lächeln - Meine Kindheit in Damaskus, Weissbooks, Frankfurt, 2017.

Das Buch ist auf Deutsch und Arabisch verfasst und wunderschön illustriert!)

 

 

Der Dunkelheit entkommen

Und eines Tages fiel tatsächlich ein Kristall auf den weichen Teppich, den mein Vater von einer seiner Reisen in längst verlorene Länder mitgebracht hatte. Kaum war der Kristall auf dem Boden gelandet, begann er, ohne zu zögern das Sonnenlicht einzusammeln, das still und nachdenklich seitwärts in das Zimmer fiel. Ein Zimmer, dessen Zweck ich mich heute nicht mehr entsinne.

 

Vielleicht war dieses Zimmer auch nur da, um von oben herab fallende Kristalle zu beherbergen. Dankbar, mit einem Teppich gekleidet zu sein. Endlich dann griff ich nach dem Kristall und er lag warm in meinen Händen. Sollte ich wirklich Ohrringe daraus machen? So lange hatte ich diesen Plan in meinem Herzen, dass ich nun nicht mehr wusste, ob der Plan noch zu mir gehörte. Vor Urzeiten ins hoffende Herz gesperrt, frei gelassen, ungültig? Würden das zwecklose Zimmer, der wunde Teppich, die lautfernen Fenster nicht lautstark ihre Einwände vortragen? Würden es meine stillen Eltern, meine schönen Schwestern und sinnlichen Brüder, die fremden Großeltern bemerken, mich überführen und mir die glanzvollen Ohrringe schließlich brutal aus meinen zarten Ohrläppchen ziehen?

 

Und das Licht! Würde das gesammelte Licht, das jetzt ein Teil von mir war, mir wieder brutal entrissen? Würde es verschwinden, Licht in Luft auflösend abtauchen, würde es neuerlich zerbrechen, sich in tausend neue Farben aufteilen, fern des Regenbogens? Oder würde es lustvoll auf eine neue, ferne Reise gehen? Wer konnte mir das sagen?

 

Ich wollte den Kristall nicht verlieren, er war die Frucht von hundert traurigen Stunden Hoffnung. Nein, ich würde mich damit nicht riskant schmücken, ihn dem Leben vorführen, Neider anlocken, diebische, spitzschnabelige Vögel, die mir so gerne die Augen aushackten. Nein, ich würde den Kristall nicht ständig neuem Licht aussetzen. Gierige Augen, fremde Blicke waren längst in mein Herz gedrungen.

 

Ich würde den Kristall in meine hoffende Hand legen, dort seine Wärme nehmen, mich an seinem Licht nähren, die Farben der Hoffnung kosten. Die Angst ablegen, der Tiefe ein Lachen entlocken, die Gunst des Lichts nur für mich nutzen. Ausschließlich eingesammelt, um meine Dunkelheit zu ertragen.

 

„Kreativ sein bedeutet, dass wir Zugang zu unserer persönlichen schöpferischen Kraft finden. Diese Suche ist der Ausgangspunkt jeder kreativen Reise. Kreativität ist somit immer persönlich und individuell. Kreativität kann überall geschehen, es ist kein Prozess, der einem künstlerischen Anspruch genügen muss. Kreativität löst den Kopf aus festen Bahnen und bricht so manche feste Mauer ein. Kreatives Schreiben verbindet Hand mit Herz. Kreatives Schreiben ordnet das, was ohnehin schon in uns ist, in eine feste und gleichsam freie Form. Kreatives Schreiben löst harte Gedankenstränge auf und ersetzt diese durch lebendige Sprache und herznahe Erkenntnisse.“ (Mirijam Bräuer)

 

 

 

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Auferstehen

 

Vergib

Vergib dir

und

Vergib den anderen

 

Und wirf dich in die Arme

der helfenden Engel ...

 

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nachtweich

 

nachtweich rückt die wahrheit

näher an mein herz.

TreulosGefährten

LeistungsErbringer

WasSeinWoller

nachtweich schmeichelt mir die wahrheit

über meine gühend bleiche wangen.

geruhsam.

wild.

ein echter atemzug.

ein sternenklarer tanz.

 

 

Bildquelle: pixabay

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WinterRuhePausenPoesie

 

schneezerknirschte ratlosigkeit

öffnet ein glitzerndes tor 

zur unwissenheit

das woher, wohin und überhaupt

wozu?

 

seelenplan

lebensplan

weg durchschnitten von den

eigenen trotzigen

willenshinwürfen

herzfern

herznah. das wärs

nur wie?

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Feuerbilder. Wahrheit leben

Das Bild der eingesperrten Frau, Jahrhunderte, Zeitalter, Äonen vergehen. Frei und wild erscheint als zerzaustes Wolkenbild fern von jeder frischen fruchtbaren Erde eine neue Vision. Wie kann es geschehen, dass wir so lange und immer wieder in falschen Wahrheiten baden? Wir bringen begeistert Lob und Anerkennung als falsch-nährhafte Beute zurück in unseren sicheren Fuchsbau. Niemals oder bloß in Zeiten der unruhigen Träume und Kopfwehattacken erlauben wir uns den Blick jenseits, herzwärts. Dort, wo die Wölfin heult, dort wo das Wort Freiheit fest-leicht umhertanzt vor unserer hochmütigen erfolgshungrigen Nase.

Wer hat uns befohlen, die falschen Wahrheiten, die ungereimten Verse zu verkaufen, als echt, an uns selbst?

Modeschmuck, der uns nicht höher, tiefer oder näher bringt, die Wahrheit dreht sich im Kreis, lacht uns aus und bläst uns weitere ungereimte Poesiealben in die Lungen.

Das Haar öffnen, verwehen lassen, Socken ausziehen, ausstinken, nichtsnutzig, und doch in allem nützlich sein.

Mit taumelnder Herzgewandtheit ein Federbett aus Wahrheit bauen.

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Grado, ein Momentaufnahme zum Glück

Grado liebt die Menschen, und die Menschen lieben Grado.

 

Niemand ist hier fleißig. Hier lebt jeder im Augenblick. Denn vom Sommer wollen alle kosten.

 

In Grado packen wir den köstlichen Müßiggang beim Schopf und lassen unsere Beine und unsere Herzen vom warmen Salzwasser umspülen.

 

Frühmorgens gehört der Strand den Hunden und den Alten.

 

Die Hunde vergessen das morgen, das sie doch nicht kennen und jagen über die Sandbänke dem erst besten Holzstock nach. Die Mutigen tauchen ins Wasser und spielen mit den Wellen.

Die Alten sammeln Krebse und Muscheln fürs Mittagessen. Sie tragen ihre Werkzeuge stolz wie Tiefseetaucher ihre Harpunen.

 

Dann, wenn es Tag wird, krempeln die Großmütter ihre Hosen hoch und richten ihre runzeligen Gesichter zur Sonne aus.

Die Großväter betrachten selbstvergessen den seitlichen Tanz der Krebse während ihre Enkelkinder die Beschaffenheit von Sand und Salzwasser prüfen.

Väter küssen die kleinen Füße ihrer Töchter, die müde im Liegestuhl von ihren Abenteuern im seichten Wasser zurückgekehrt sind.

Die großen Buben stochern mit Hölzern und Fischernetzen an den Stegen, um Krebse und anderes Getier hervorzulocken und in ihren Eimern zu sammeln, bloß um sie dann wieder ins Meer zu werfen.

Mütter stehen im Knie hohen Wassern zusammen, kümmern sich nicht um ihre Bäuche und Hüften, lachen was das Zeug hält und werfen ihre Söhne von der Luftmatratze.

 

Der Prosecco an der Strandbude taucht das Meer in weiches Licht, der Sonnenuntergang prahlt mit seinen Farben.

Am Abend machen sich alle fein, doch niemand will durch die Gassen stelzen, niemand will promenieren oder sich selbst zur Schau stellen.

Alle sind nun bloß auf der Suche nach der besten Goldbrasse, den dampfenden Spaghetti mit Muscheln und einem bekömmlichen Hauswein.

Die Kinder rauschen sie mit ihren Fahrzeugen durch die verkehrsfreien Gassen, die Eltern trinken noch eine Flasche Wein.

 

Die Kleinsten sitzen in der Gasse am Boden und spielen mit den mitgebrachten Dinosauriern und tragen in ihren Herzen das Gefühl vom Eingewickelt Sein in einem großen Badetuch mit blauen Lippen und Salz im Mund.

 

Um Mitternacht taucht Grado unter und lässt sich von den sanften Wogen der Adria in den Schlaf schaukeln.

 

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Trümmerhaufen der Menschlichkeit

Ein Plädoyer für Wege des Herzens jenseits der Angst


Ich habe gerade unsere drei Kinder in die Schule und zur Tagesmutter gebracht. Sie alle tragen Hauben und dicke Jacken, sie haben ein sicheres und warmes Dach über dem Kopf. Sie haben Vater und Mutter, Oma und Opa. Niemand ist im Bombenhagel gestorben. Sie sind satt. Sie wachsen glücklich und behütet auf, es fehlt ihnen an nichts, im Gegenteil, manchmal habe ich den Eindruck, sie haben zu viel.

 Ich sitze im Auto und höre die morgendlichen Kurznachrichten. Von Flüchtlingsströmen und humanitären Katastrophen ist zu hören, kurz, und doch geht es heute morgen besonders unter die Haut. Tränen rinnen mir, ohne es zu wollen über die Wangen.


Ich sehe vor meinem inneren Auge die vielen, vielen Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, sie tragen keine Hauben, keine warmen Sachen. Sie sind nicht satt. Sie sind leer. Ihre Heimat ist ein Trümmerhaufen, ihr zu Hause ist kein sicheres Dach über dem Kopf. Ich sehe diese Menschen den Kummer und die Angst hinunterschlucken, in die hintersten Winkel ihrer Seele verbannen. Niemand verlässt einfach so seine Heimat, seine Freunde, seine gewohnte Umgebung mit all ihren Sitten und Gebräuchen, Ritualen und Gewohnheiten. Ich bin mir sicher, jeder, jede einzelne hat einen Grund. Und wenn es nur die Hoffnung ist.

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Die Rettung des Schneekälbchens

Neue Geschichten von Kaninchen, Katze und der kleinen Elfe

Es war an einem Tag im Mai. An diesem Maimorgen erwachten die drei Freunde Kaninchen, Katze und die kleine Elfe von einem seltsamen Lied, das durch die Fenster ihres kleinen Häuschens bis zu ihren Bettchen drang. Sie kannten dieses Lied. Es war das Lied der Schneeflocken, das diese für gewöhnlich singen, wenn sie vom Himmel herabfallen.

 

Kaninchen rieb sich ungläubig die müden Augen und blickte zum Fenster hinaus. Es traute seinen Augen nicht. Es hatte geschneit! „Schnee! Im Frühling!“, rief es aufgeregt. „Wo in aller Welt gibt es denn das?“ Die kleine Elfe und die Katze sprangen wie der Blitz aus ihren Bettchen und liefen zum Fenster. Und wirklich, es hatte geschneit.

 

Die Blumenwiese vor ihrem Haus, auf der Tags zuvor noch Schlüsselblumen, Gänseblümchen und Löwenzahn geblüht hatten, war in eine tiefe, weiße Schneedecke gehüllt.

 

Kaninchen lief, weil es das Mutigste war, im Schlafanzug vor die Türe um herauszufinden, ob es sich nicht doch um einen Traum handelte. Mit Eiszapfen an den Schnurrbarthaaren und einer kleinen Pfote voll Schnee kam es wieder ins Haus. Die kleine Elfe steckte ihren kleinen Finger vorsichtig in den mitgebrachten Schnee. „Brrrrr wie kalt!“ Die Katze, weil sie ja immer die Vorsichtigste war, schaute sich vom Fenster das seltsame Ereignis an.

 

Und wie die Katze so aus dem Fenster blickte, spürte sie ein leises Kribbeln im Bauch und bekam plötzlich riesige Lust auf eine Schneeballschlacht.

 

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Neapel, eine Überdosis Bella Italia

Oder: Atmosphärische Eindrücke über das Lebensgefühl am Fuße des Vulkans

Vier Tage Neapel? Als ich von meiner Reise im norditalienischen Friaul berichte, schütteln sämtliche Gradeser ihre Köpfe. Wie kann man nach Neapel reisen? Skepsis und Bewunderung schwingen in ihren Worten mit. Es ist ein bisschen so, als wäre ich aus der Hölle zurückgekehrt. Und ja. Neapel ist eine Reise ins Feuer. Neapel, das ist eine Überdosis Bella Italia!

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Hüterin der Träume

Oder: Über Windstöße, die das Glück hereinwehen

Hier hat jemand geträumt ...
Hier hat jemand geträumt ...

Unlängst kam ein Windstoß bei der Türe herein. Er roch nach trockenem Laub, Salzwasser und Oregano. Er nahm mich mit auf eine Zeitreise. Griechenland, 1987, ein Campingplatz auf dem gerade der Tag erwacht. Mit dem Windstoß stand die Sehnsucht vor mir. Sie flüsterte mir ins Ohr: Ein Monat in Griechenland, Camping mit deinen Kindern, frei und völlig entspannt.

Niemand hörte sie sonst, die liebe Sehnsucht. Bis Tränen den Weg frei machten.

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Über Trugbilder, Idealvorstellungen und das Happy End

Oder: Wir können nur unseren eigenen Weg gehen

heartbeat of a family ...
heartbeat of a family ...

Wenn wir Menschen uns mit der Zukunft beschäftigen, umkreisen uns meist auch Trugbilder. Egal ob wir angstvoll darüber nachdenken, ob wir in ferner Zeit denn genug Wohlstand, Liebe, Herausforderung oder Anerkennung haben werden. Oder ob wir die glück- und sonnendurchfluteten Idealbilder unseres Menschenlebens heraufbeschwören. Es sind Trugbilder, die uns von der Gegenwart und auch von unserer gegenwärtigen Absicht ablenken.

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Ich mag dich und du magst mich!

Oder: Was haben Schürfwunden mit Rosenberg zu tun?

Miteinander oder allein?
Miteinander oder allein?

Ich gehöre zu jenen Menschen, die grundsätzlich nichts Böses auf dieser Welt wollen. Du sicher auch. Das klingt naiv, und doch bestimmt diese wohlwollende Grundeinstellung mein Leben und die Beziehungen, die ich zu anderen Menschen habe. Schon im Kindergarten und in der Schule habe ich nicht verstanden, wenn über andere, meistens jene, die nicht dem Mainstream angehörten, hergezogen wurde. Nie im Leben wäre mir eingefallen, andere absichtlich in die Falle zu locken oder schlecht zu machen. Jedes Mal, wenn ich selbst in „die Falle tappte“, jedes Mal, wenn ich hinters Licht geführt wurde, wenn man mich schlecht machte oder verspottete, blieb meine Welt für einen kurzen Augenblick stehen. Ich hielt die Welt an, um zu begreifen, was vor sich ging. Ich zog bisweilen die Einsamkeit, das Anders Sein dem Mitmachen vor. Versuchte ich das Mitmachen doch, spürte ich meine eigene Falschheit sogar körperlich.

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Auf den Spuren der Schönheit

Oder: Mailand in einem Atemzug

Bekanntlich verringert sich das persönliche Maß an Spontanität mit der Anzahl der Kinder, die man sein eigen nennt. Kinderlos bedurfte es nur eines Augenzwinkerns, und wir waren startklar für einen one-night-road-trip von Salzburg nach Köln. (Im Sportwagen des Chefs)

 

Mit ein oder zwei Kindern gelang uns noch der eine oder andere Überraschungstrip, der nicht schon 8 Monate zuvor fixiert, kalendarisch blockiert und mit den Großeltern abgesichert war. Heute, mit drei Kindern steht viel zu oft das Wort UNMÖGLICH zwischen mir und meinen verrückten Ideen.


Letzte Woche dann, öffnete sich ein unerwartetes Fenster der Freiheit. 2 Nächte, ein voller Tag in Mailand. Unerschrocken stand das Wort UNMÖGLICH noch immer vor mir. „Willst du dir das antun?“, „So viel Aufwand für so kurze Zeit?“, „Zahlt sich das aus?“ „Wie halten das die Kinder aus?“

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Eine Reise zum Fixstern des Glücks

Warum das Tragen von Steppjacken in Grado die Zeit still stehen lässt

Es gibt sie, diese kleinen Momente im Leben, die zu Fixsternen am persönlichen Himmel der Erinnerungen werden, im positiven, wie im negativen Sinne. Einer dieser Fixsterne in meinem Gedächtnis stellt folgende Szene dar: Ein schmaler weißer Balkon mit Blick aufs Meer. Zwei Tassen starken dampfenden Kaffee auf einem weißen Tischchen. Die Uhr zeigt 15.30. Eine sanfte Brise macht die Hitze erträglich. Das einzige Kind schläft den gesegneten mediterranen Mittagsschlaf. Und hier kommt er, dieser eine Moment: Das Meer beginnt plötzlich zu glitzern. Es glitzert so unverblümt wunderschön, dass sich dieser Anblick direkt in mein Herz brennt. Jeden Tag. Fast ein Jahr lang. Damals, vor fast 8 Jahren, auf unserem kleinen Balkon in Grado schenkte uns dieser Moment das Gefühl, dass alle Möglichkeiten auf uns warteten. Die Zeit stand für einen kurzen Moment still.

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Deep Blue Healing

Begegnungen mit Delfinen auf den Azoren

Wir brausen mit unserem 300 PS starken Motorboot über das tiefblaue Atlantikwasser. Die See ist unruhig, die Insel vor uns verschwindet hinter vorbeiziehenden, unheimlich anmutenden Nebelschwaden. Der höchste Berg Portugals, der „Pico“, der unerschütterlich über die Inselgruppe der Azoren wacht, verhüllt seine Spitze geheimnisvoll.

In der Ferne sehen wir einen großen Schwarm Sturmtaucher. Das Boot zieht eine scharfe Kurve, wendet ab und schießt pfeilgenau auf den Vogelschwarm zu. Dann, fast im letzten Moment, geht unser Bootsmann Fernando vom Gas. Sein Blick schweift über das Meer, dann zu uns. Wir sitzen zu zweit in Neoprenanzügen am Bootsrand, Flossen an den Füßen, Taucherbrille und Schnorchel griffbereit. Sein eindringlicher Blick wird von einem lauten „Ready?“ begleitet. Mein Herz schlägt schnell, ich nicke. Wir rasen noch immer über die Wellen, und dann sehen wir sie. Die ersten Delfine in der Ferne. Jubel an Bord. Fernando drosselt das Gas. Langsam, fast leise steuert er das Boot genau dorthin, wo es hin sollte. Er weiß, in welche Richtung sich die Delfinschwärme bewegen. Plötzlich sind um unser Boot mehrere hundert Delfine. Fernando zeigt uns die Richtung, in die wir schwimmen sollen. Das Boot gleitet nur noch sanft über die Wellen. Dann schreit Antonio: „Go, go!“

 

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