Die Rettung des Schneekälbchens

Neue Geschichten von Kaninchen, Katze und der kleinen Elfe

Es war an einem Tag im Mai. An diesem Maimorgen erwachten die drei Freunde Kaninchen, Katze und die kleine Elfe von einem seltsamen Lied, das durch die Fenster ihres kleinen Häuschens bis zu ihren Bettchen drang. Sie kannten dieses Lied. Es war das Lied der Schneeflocken, das diese für gewöhnlich singen, wenn sie vom Himmel herabfallen.

 

Kaninchen rieb sich ungläubig die müden Augen und blickte zum Fenster hinaus. Es traute seinen Augen nicht. Es hatte geschneit! „Schnee! Im Frühling!“, rief es aufgeregt. „Wo in aller Welt gibt es denn das?“ Die kleine Elfe und die Katze sprangen wie der Blitz aus ihren Bettchen und liefen zum Fenster. Und wirklich, es hatte geschneit.

 

Die Blumenwiese vor ihrem Haus, auf der Tags zuvor noch Schlüsselblumen, Gänseblümchen und Löwenzahn geblüht hatten, war in eine tiefe, weiße Schneedecke gehüllt.

 

Kaninchen lief, weil es das Mutigste war, im Schlafanzug vor die Türe um herauszufinden, ob es sich nicht doch um einen Traum handelte. Mit Eiszapfen an den Schnurrbarthaaren und einer kleinen Pfote voll Schnee kam es wieder ins Haus. Die kleine Elfe steckte ihren kleinen Finger vorsichtig in den mitgebrachten Schnee. „Brrrrr wie kalt!“ Die Katze, weil sie ja immer die Vorsichtigste war, schaute sich vom Fenster das seltsame Ereignis an.

 

Und wie die Katze so aus dem Fenster blickte, spürte sie ein leises Kribbeln im Bauch und bekam plötzlich riesige Lust auf eine Schneeballschlacht.

 

 

 

„Freunde, lasst uns vor dem Frühstück hinausgehen! Lasst uns eine Schneeballschlacht machen!“, rief sie aufgeregt. Kaninchen, immer für Spaß zu haben, stimmte sofort zu. Die Elfe, weil sie ja für die Kleider der Freunde zuständig war, so wie Kaninchen für das Essen, und Katze für die Sauberkeit, wandte ein, dass die Wintersachen doch schon längst am Dachboden verstaut wären.

 

Dann aber war die Aussicht auf eine lustige Schneeballschlacht doch größer als die Mühe, Hauben, Schals und Handschuhe vom Speicher zu holen. Es gab eine orange Mütze für Kaninchen und passende Handschuhe in hellgrün. Für die Katze gab es ein himmelblaues Käppchen mit winterweiß-blau gestreiften Fäustlingen. Die Elfe hatte ihre wollene Glitzermütze und den silbernen Schal aus dem Speicher geholt. Nun konnte es losgehen.

 

Jauchzend liefen die drei Freunde, dick eingepackt mit ihren Schals, Mützen und Handschuhen aus dem Haus. Im Nu begann eine wilde Schneeballschlacht! Im Nu waren Katze, Kaninchen, und die kleine Elfe von oben bis unten voll mit zauberhaftem Pulverschnee. Es war ein großes Vergnügen. Irgendwann ließen sich die drei Freunde atemlos und erschöpft in den Schnee fallen.

 

Dann erst, weil es ja nun ein wenig stiller wurde, hörten sie ein leises Seufzen. Und nach einer kurzen Pause wieder ein Seufzen. Und dann noch eins und noch eins. Die kleine Elfe blickte unter ihrer glitzernden Wollhaube hervor: „Was kann das sein?“.

 

Kaninchen und Katze blickten sich um. Und dann entdeckten sie es. Nicht weit weg von ihnen lag im weißen Pulverschnee ein ebenso weißes Schneekälbchen. Die drei Freunde blickten sich fragend an. Leise flüsterte Kaninchen: „Was macht denn ein Schneekälbchen mitten im Frühling auf unserer Wiese?“ Die Katze, sonst immer zurückhaltend und freundlich, antwortete erbost: „Das gleiche wie der Schnee auf unserer Wiese! Da gibt es wohl einen großen Irrtum!“ Die kleine Elfe, ganz blass vor Schreck und Mitleid stammelte: „Das arme Schneekälbchen“.

 

Kaninchen, weil es das Mutigste war, beschloss als erstes, sich dem Schneekälbchen zu nähern. Es hoppelte drei Mal um das arme Wintertier herum und grüßte es schließlich zaghaft: „Guten Morgen, Schneekälbchen“. Die Katze schlich sich ebenso vorsichtig wie ängstlich heran und sagte nichts. Die kleine Elfe schüttelte den Kopf und sagte: „Dir muss doch schrecklich kalt sein, du armes Schneekälbchen. Komm zu uns herein, wir machen dir einen heißen Kakao.“

 

Hatte das Schneekälbchen bis jetzt nur leise geseufzt, sprang es nun mit einem Satz in die Höhe und rief entsetzt: „Nein, bitte keinen heißen Kakao! Alles was heiß ist, lässt mich weniger werden. Ich schmelze dahin wie ein alter Schneemann im März!“

 

Die drei Freunde hatten nun einen dicken Kloß im Hals. Kaninchen fasste als erstes den Mut: „Liebes Schneekälbchen, du weißt aber schon, dass es bereits Mai ist, oder? Wir sind mitten im Frühling. Der Winter ist längst vorbei. Alles was hier gerade passiert, ist ein Irrtum!“

 

Nun begann das Schneekälbchen zu weinen. So bitterlich hatten Kaninchen, Katze und Elfe noch nie jemanden weinen gehört. Und es hörte gar nicht mehr auf. Die drei Freunde blickten das Schneekälbchen ratlos an. Es begann wieder zu schneien, eine kleine Schneedecke legte sich auf das Kälbchen, sodass es fast unsichtbar wurde. Katze deutete stumm den anderen, ein wenig von dem armen Tier weg zu rücken, um sich zu beraten.

 

Sie hatten den Ernst der Lage erkannt. So wie es schien, würde das Schneekälbchen wie der Schnee selbst durch Wärme, Sonne und Frühlingsluft davon schmelzen. Sich in Wasser auflösen. Sie wussten auch, dass dieser Schneefall im Mai ein Irrtum von Frau Holle gewesen sein musste. Sie wussten auch, dass am nächsten Tag wieder die freundliche Frühlingssonne scheinen würde. Und sie wussten, dass sie schnell eine Lösung für die Rettung des Schneekälbchens finden mussten.

 

Das Kaninchen hoppelte nervös im Kreis: „Wir müssen schnell, aber richtig schnell eine Lösung finden“. Katze war nahe am Nervenzusammenbruch und putzte unentwegt die selbe Pfote: „Mir fällt nichts ein!“ Die kleine Elfe hatte vor Aufregung schon ganz rote Bäckchen: „Wie dumm von mir, in solch einer Lage auch noch einen Kakao anzubieten. Wir müssen das Schneekälbchen vor dem Frühling retten!“

 

Kaninchen fiel zumindest eine Erste-Hilfe Maßnahme ein. Er schlug vor, das Schneekälbchen auf den alten Schlitten zu setzen und mit ihm zum schattigsten Platz im ganzen Wald zu fahren. Dorthin, wo nur ganz selten die Sonne hinfand. Die Freunde stimmten zu. Die kleine Elfe überredete das Schneekälbchen zu dieser Rettungsmaßnahme. Das Schneekälbchen stimmte ängstlich aber dankbar zu, denn so hatten sie ein wenig Zeit gewonnen. Sie fuhren also mit dem Kälbchen am Schlitten durch den tief verschneiten Wald und hielten erst an, als sie am schattigsten Platz des Waldes angelangt waren. Dort machte es sich das Schneekälbchen unter einer alten Tanne gemütlich, soweit dies in seiner misslichen Lage überhaupt möglich war.

 

Die drei Freunde dachten nach wie vor angestrengt nach. Irgendwann durchbrach Katze das gespannte Schweigen und rief: „Ohne Frühstück im Bauch kann ich einfach nicht denken!“ Kaninchen und die kleine Elfe waren froh über den Vorschlag der Katze, denn auch sie konnten mit leerem Magen keine klaren Gedanken fassen. Sie ließen das Schneekälbchen mit einem kleinen schlechten Gewissen zurück im Wald, und eilten nach Hause.

 

Zu Hause angekommen bereitete Kaninchen Frühstück. Es gab wie jeden Morgen heißen Kakao für alle. Erdbeerpudding mit Sahne für die kleine Elfe, Schinken-Käse-Toast für die Katze und Möhren-Omlette für sich selbst. Schweigend und ziemlich rasch vertilgten sie ihr Frühstück. Und dann waren sie endlich satt genug um nachzudenken. Die Beratungen konnten beginnen.

 

Die Katze hatte den ersten Vorschlag: „Eigentlich liegt das Problem ja an Frau Holle. Wir gehen davon aus, dass sie sich geirrt hat, als sie diesen Schnee samt Schneekälbchen geschickt hat. Woher das Schneekälbchen genau gekommen ist, wissen wir zwar nicht, aber es scheint einen Zusammenhang zu geben. Also schlage ich vor, wir schreiben Frau Holle einen Brief und bitten sie darin, Schnee und Kälbchen zu sich zu holen.“ Die kleine Elfe entgegnete: „Bis der Brief bei Frau Holle ist, ist der Schnee und mit ihm das Schneekälbchen schon längst fort geschmolzen“. Die Katze schluckte beleidigt den letzten Schluck Kakao hinunter.

 

„Wir könnten das Schneekälbchen einladen, den restlichen Frühling, Sommer und Herbst bei uns in der Tiefkühltruhe zu verbringen“, schlug nun Kaninchen vor, der ja für Vorräte und Küche zuständig war. Darauf entgegnete die Elfe: „Eigentlich eine gute Idee, aber ich vermute, dass ein tiefgekühltes Schneekälbchen auch nicht viel besser ist, als ein geschmolzenes. Zu gefährlich finde ich.“ Die anderen stimmten traurig zu.

 

Ratlosigkeit breitete sich langsam aus.

 

„Es wird uns wohl wieder einmal nichts anderes übrig bleiben, als unsere alte, grimmige Freundin um Rat zu fragen.“ Sprachen die drei Freunde nach einer Weile wie aus einem Mund.

 

Die Katze sprach weiter: „Wir wissen einfach zu wenig. Wir müssen die alte Bärin um Rat fragen“. Kaninchen und Elfe stimmten nickend zu: „Vielleicht weiß die alte Bärin mehr über Schneekälbchen und vor allem darüber wie sie den Frühling überleben können.“

 

Als die drei Freunde zurück am schattigsten Platz des Waldes ankamen, war das Schneekälbchen vor Erschöpfung eingeschlafen. Und schon bildete sich auf seinem weißen Fell wieder eine weiße Schneedecke, sodass das arme Tier fast unsichtbar war. „Eigentlich würde ich das Kälbchen ja gerne mit einer warmen Decke zudecken“, sagte die kleine Elfe. „Aber das wäre wohl falsch. Besser es wird eingeschneit.“

 

Und so kam es, dass sich die drei Freunde wieder einmal auf den Weg zu alten Bärin machten.

 

Die alte Bärin war so alt wie die Bäume und hatte graues, mattes Fell. Doch die Augen der alten Bärin leuchteten, als wäre sie erst 17 Jahre alt. Sie war zauberkundig und hatte den drei Freunden schon oft aus der Patsche geholfen. Das letzte Mal hatten sie die Bärin aufgesucht, als der Regenbogen vom Himmel gestürzt war. Nur mit Hilfe der Bärin war es den drei Freunden gelungen, den Regenbogen zu überlisten und ihn wieder zurück in den Himmel zu schicken.

 

Die alte Bärin hatte ein kleines Häuschen an einer Waldlichtung. Dort saß sie meist und betrachtete den Lauf der Sonne und des Mondes. Sie sprach zu den Sternen und diese flüsterten ihr die Geheimnisse der Zauberwelt ein.

 

Als Kaninchen, Katze und die kleine Elfe an der Waldlichtung angekommen waren, sahen sie die alte Bärin wie immer vor ihrem Häuschen sitzen. „Pssst!“ , flüsterte die kleine Elfe, „Heute müssen wir besonders freundlich und zuvorkommend sein, denn unser Problem ist ein großes, ein sehr großes!“ Katze und Kaninchen stimmten nickend zu.

 

So näherten sie sich der alten, zauberkundigen Bärin mit langsamen, behutsamen Schritten. Als die alte Bärin die drei jungen Waldbewohner erblickte, brummte sie ihr berühmtes Donnergroll-Brummen. „Wir müssen sie freundlich stimmen“, flüsterte Katze ein wenig ängstlich und hielt damit ihre Freunde davon ab, gleich laut schnatternd auf die Bärin loszustürmen.

 

Kaninchen, weil es das Mutigste war, wagte den ersten Schritt. Es hoppelte drei Mal um die alte Bärin herum, und sang dabei sein schönstes Lied. Nun kam die Katze. Sie näherte sich auf Samtpfoten dem alten weisen Tier und schnurrte in schmeichelnden Tönen ein Begrüßungsgedicht. Die kleine Elfe hatte sich ihre schöne Glitzermütze zurechtgerückt und führte einen bezaubernden Elfentanz vor.

 

Nun brummte die alte Bärin schon ein wenig freundlicher: „Nanu, meine drei Freunde, warum in aller Welt führt ihr so ein Schauspiel vor mir auf?“

 

Und so schilderten Kaninchen, Katze und die kleine Elfe abwechselnd und aufgeregt die schwierige Lage, in der sich das Schneekälbchen befand. Die kleine Elfe schloss die Erzählung mit: „Bitte liebe Bärin, du hast schon so oft geholfen, du musst doch eine Lösung wissen!“. Katze schmierte noch ein wenig Honig ums Maul der Bärin: „Wenn du es nicht weiß, wer soll es dann wissen?“. Kaninchen ergänzte: „Du bist ja die Klügste hier im ganzen Wald.“

 

Nun sagte niemand mehr einen Laut. Gespannt blickten die drei Freunde die Bärin an. Die Bärin aber nickte lange und brummte still vor sich hin. Die Freunde kannten dieses Nicken schon. Es bedeutete, dass sie nun auf keinen, aber wirklich keinen Fall, die Bärin beim Denken stören durften. Das Kaninchen hoppelte aufgeregt von einer Pfote auf die andere. Die Katze schleckte sich nervös zum zwanzigsten Mal die Pfoten sauber. Die Elfe flatterte unruhig auf und ab.

 

Und endlich. Die Bärin hörte nach mehr als einer Stunde auf zu nicken. Sie hatte eine Lösung gefunden! Insgeheim waren alle drei Freunde froh, dass es nach wie vor dicke Flocken vom Himmel schneite.

 

Die Bärin öffnete ihr riesiges Maul und begann langsam zu sprechen. „Ich glaube, ich weiß, was zu tun ist. Das Schneekälbchen muss so schnell wie möglich in den Norden. Je weiter nördlich, umso besser.“

 

Die drei Freunde verstanden im Nu! Sie hatten schon öfters gehört, dass es im hohen Norden so richtig kalt war. Es gab sogar Tiere, die vom ewigen Eis und Schnee erzählten. Ja, das war die Lösung! Begeistert tanzten die drei Freunde im Kreis und jauchzten: „Das Kälbchen fährt nach Norden, das Kälbchen fährt nach Norden!“

Bis Kaninchen plötzlich stehen blieb und kleinlaut fragte: „Und wo genau soll dieser Norden sein? Und wie soll das Schneekälbchen dorthin gelangen?“ Der Freudentanz war beendet.

 

Die Bärin aber brummte noch zweimal tief und gar nicht mehr freundlich, und zog sich in ihr Haus zurück. Die Freunde kannten das schon. Es bedeutete, dass sie nun selbst den Rest der Lösung finden mussten. Traurig und noch immer ratlos gingen sie nach Hause.

Zu Hause angekommen wurde die kleine Elfe plötzlich ganz aufgeregt und flatterte in der Stube umher. Sie sprach mit sich selber, aber so aufgeregt, dass Kaninchen und Katze nur Wortfetzen verstanden: „Wo kann es sein …. Ja wo nur … Wo hab ich das nur….? Wo kann es sein, wo kann es sein…“

Kaninchen beobachtete die Elfe eine ganze Weile lang, wie sie in verschiedenen Kisten und Truhen stöberte. Und dann schien sie endlich gefunden zu haben, wonach sie gesucht hatte. Die kleine Elfe rief begeistert: „Kommt her, kommt, ich habe die Lösung gefunden!“

 

Katze und Kaninchen kamen angelaufen. Vor ihnen lag ein großes Blatt Papier, auf dem Wege, Pfeile und Kreuze eingezeichnet waren. Sie hatten so etwas noch nie gesehen.

 

Die Elfe half den anderen auf die Sprünge: „Schaut, das ist eine Landkarte. Ich habe sie von meiner alten Tante Glitzerstaub geerbt. Sie war eine Reisende, und brauchte diese Karte, um sich bei ihren vielen Abenteuern nicht zu verirren. Auf der Karte sind alle Wege eingezeichnet, die man braucht, um die Welt zu umrunden. Hier in der Mitte ist ein Haus eingezeichnet, da sind wir. Ganz, ganz oben auf der Karte ist sehr viel Schnee aufgezeichnet, und schaut doch, auch zwei Schneekälbchen sind auf dem Papier zu sehen! Genau dort muss das arme Tier hin!“

 

Sie zögerten nun keinen Moment mehr. Die kleine Elfe rollte die Karte ein, und die drei Freunde liefen so schnell sie konnten in den Wald zum mittlerweile eingeschneiten Schneekälbchen.

 

Die Elfe, die sich in Reise-Sachen am besten auskannte, weil sie ja alle Geschichten von Tante Glitzerstaub, der reisenden Elfe mindestens 200 Mal gehört hatte, erklärte dem Schneekälbchen die Lage. Es hörte interessiert zu. Am Ende sagte das schneeweiße Tier: „Ja, vom Norden habe ich schon gehört. Norden, das klingt nach Kälte, Schnee, Eis und Winter. Norden, das klingt gut.“

Kaninchen atmete erleichtert auf. „Jetzt kannst du dich schnell auf den Weg machen. Du hast ja nun die Karte und kannst dich nicht verirren.“ Katze begann vor Freude und Traurigkeit zu weinen, denn es hatte das Schneekälbchen mittlerweile ins Herz geschlossen.

 

Die Elfe drängte das Schneekälbchen zum Aufbruch: „Lauf nun Kälbchen, lauf, jede Stunde zählt, du musst in die Kälte!“ Das Schneekälbchen umarmte die drei Freunde zum Abschied, rollte die Karte ein, und winkte zum Abschied.

 

Elfe, Kaninchen und Katze winkten noch lange dem Schneekälbchen hinterher. Erst als das Kälbchen nicht mehr zu sehen war, machten sich die drei Freunde müde, aber zufrieden auf den Weg nach Hause.

 

Kaninchen kochte für alle ein köstliches Mittagessen, und als sie nach dem Essen zum Fenster hinausblickten, sahen sie, dass die Sonne den Schnee schon fast weggeschmolzen hatte. Alle dachten an das Kälbchen, und sie waren froh, dass es schon auf dem Weg nach Norden war.

 

Eines Tages, es war schon Ende Mai, brachte der Postbote eine Ansichtskarte. Es war eine wunderschöne Karte, mit viel Eis, Schnee und einem Eisbären darauf.

 

Auf der Karte stand: „Liebe Freunde, ich bin gut im Norden angekommen. Es ist so richtig kalt dort. Ich danke euch so sehr! Kommt doch mal zu Besuch! Viele Grüße, euer Schneekälbchen“.

 

Nun war endlich wieder alles so, wie es sein sollte. Das Schneekälbchen war gut im ewigen Schnee angekommen und verbrachte dort den Sommer. Die Wiese vor dem Haus war voller Frühlingsblumen. Selbst der schattigste Platz im Wald war nun mit frischem Moos und Kräutern bedeckt. Und Frau Holle - die machte endlich Ferien.

 

Denn der Schnee kam erst wieder im nächsten Winter zurück.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Susie Tenaglia (Sonntag, 05 Februar 2017 07:30)


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